Am 14. November haben wieder Millionen vor dem Fernseher
gesessen und konnten sehen, wie der jüngste Weltmeister
der Formel 1 Geschichte siegte und sich freute.
Wir konnten Sebastian Vettel hören, wie er noch im
Auto nach dem Erhalt der Nachricht, dass er es geschafft
hat, kaum sprechen konnte, sich bedankte und "I love you"
sagte. Auf dem Treppchen konnte er seinen Tränen kaum
zurückhalten und er war dann auch noch sympathisch während
der Pressekonferenz. Der Red Bull Eigner und
Multimilliardär Dieter Matuscheck hätte ebenso Tränen in den Augen.
Formel 1 ist ein hartes Geschäft und es geht auch um
viel Geld. Aber glauben wir, dass diese Tränen viel mit
Geld zu tun hatten? Ich glaube es jedenfalls nicht.
Der Milliardär weint nicht, weil es vielleicht mehr
Geld gibt. Und auch der junge Rennfahrer ist schon reich.
Sie weinen trotz des Geldes. Alle Glücksforschung zeigt
immer wieder auf, das Geld nicht der wirklich intrinsische
Motivator ist und eben nicht glücklich macht und auch
gar nicht glücklich machen kann.
Geld ist nützlich, aber eben nicht alles.
Bei Red Bull hat es keine Stallorder gegeben, ist
sportlich gekämpft worden und es war für den jungen
Vettel nicht immer leicht im letzten Jahr. Das ganze
Jahr nie die Fahrerwertung angeführt und dann doch
gewonnen. Hätte sein Auto in Korea durchgehalten,
hätte er einen Sieg mehr gehabt und wäre vorne gewesen.
Hätte es bei Ferrari nicht die Stallorder in Hockenheim
gegeben, wäre Alonso nicht auf den ersten Platz der
Fahrerwertung gekommen. (Interessant, das die Stallorder
7 Punkte brachte, die Alonso sonst nicht gehabt hätte und
dann landet er im letzen so wichtigen Rennen auf Platz 7).
Wäre, hätte zählt aber nicht und Vettel blieb mit seinen
Gedanken nicht bei diesen nutzlosen Gedankenspielen.
Weltmeister besagt, dass man die Sportart beherrscht, es
besagt aber vor allem, dass man sich auch mental beherrscht.
Gerade in der Formel 1, wo es bei diesen schnellen Autos um
hundertstel und tausendstel Sekunden geht, die über Sieg
oder Niederlage entscheiden, ist die körperliche und
geistige Verfassung ausschlaggebend. Sagte nicht auch
Boris Becker bei seinen Tennis-Niederlagen oft:
"Ich war mental nicht gut drauf."
Sebastian Vettel erläuterte denn gestern auch, welche
"Konzentration" es erfordert, in der Nacht vor solch
einem wichtigen Rennen gut zu schlafen, überhaupt
einschlafen zu können. Und er machte auch deutlich,
dass er sich den ganzen Morgen von möglichst allen Leuten
und fremden Einflüssen fern gehalten habe, damit er sich
ganz auf sich und seine Leistung konzentrieren konnte.
Er wusste, dass er die volle Konzentration auf sich und
seine Leistung richten musste. Er wusste auch, dass er
nicht mehr als seine Beste Leistung beitragen konnte.
Aber wer schon mal in einer Prüfung war, weiss dass
Prüfungsangst nur entsteht, weil man sich zuviel Gedanken
macht was andere Menschen über einen denken könnten, was
alles sonst passieren könnte, etc..
Also hat der junge Weltmeister es vollkommen richtig gemacht,
sich voll auf sich und sein Auto zu konzentrieren und so die
bestmögliche Leistung abzurufen.
Dies ist Konzentration und auch Anspannung in Höchstform.
Bei Erfolg und Entspannung, Entladung kommen dann die berühmten Glückstränen.
Und diese Freudentränen haben viele von uns schon gehabt.
Man muss nicht Weltmeister dazu werden.
Aber wenn wir genau hinschauen, diese Tränen des Glückes
kommen immer, und nur dann, wenn wir vorher uns entsprechend
etwas vorgenommen haben, es nicht ganz leicht war und von uns eine Anstrengung erforderte.
Es ist simple ein "geiles Gefühl", wenn etwas unmöglich
schien, es dann doch zu schaffen.
Die Arbeitsministerin der Bundesrepublik Deutschland
wird im Magazin Fokus in diesem Sinne zitiert,
"Kinder sollten lernen, wie Erfolg schmeckt."
Dazu sollten wir ihnen helfen ein gesundes Selbstwertgefühl
zu entwickeln, das ebenso nicht einfach vom Himmel fällt,
sondern auch über die Erfolge entwickelt wird.
Aber nicht nur die Erfolge im Außen, sondern vor allem die
Erfolge im Inneren. Ich bin sicher, dass Vettel nicht die
Freudentränen gehabt hätte, wenn der Sieg über die 19
Rennen von Anfang an klar gewesen wäre, es keine besondere
Anstrengung erfordert hätte. Gerade die innere Auseinandersetzung
ist das Entscheidende. In unserem Goal Achiever
(Zielerreicherprogramm) ist es eine der wichtigsten Aussagen:
bei der Erreichung des Zieles kommt es weniger darauf an,
was du bekommst, sondern vielmehr darauf an, wer du wirst!
Und man kann es auch wie folgt ausdrücken:
"Wahre erleuchtete Menschen versuchen nicht wie andere zu
sein. Sie versuchen besser zu sein als ihr früheres Selbst.
Trete nicht gegen andere an, trete gegen Dich selbst an!"
Und das hat uns dieser junge Weltmeister Sebastian Vettel
in der vergangenen Saison so deutlich und sympathisch
vorgeführt. Dafür gehört ihm meine ganz große Hochachtung.
Winning Spirit!
In welchem Bereich treten Sie heute an, sich zu entwickeln?
Worin werden Sie heute besser sein, als Ihr gestriges Ich?
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele Glückstränen.
Herzlichst
Wolfgang Sonnenburg
winning for life
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