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Dienstag, 1. Juni 2010

Bedingungsloses Grundeinkommen = bedingungsloses Faulenzen?

Liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs,
mit der „Rest of the Worlds und der British Version“ vom 16. Mai 
hatte ich ja bereits angekündigt, dass ich etwas zum Thema 
„Bedingungsloses Grundeinkommen“ schreiben wollte.
Hier nun einige Überlegungen, die mir in der öffentlichen 
Diskussion zum Thema immer fehlen. Um Missverständnisse 
zu vermeiden, die „Wirtschaftlichkeit“ der Idee ist nicht so 
sehr mein Thema. Rein rechnerisch kann es sogar durch den 
Abbau von Sozialhilfe-Bürokratie Geldvorteile geben. 

Zur Zeit sehe ich es ohnehin nicht als realistisch an, 
während des Strukturwandels, Finanzkrise, hoher 
Überschuldung, dass sich der Staat traut ein neues 
Modell zu entwerfen, bei dem es zunächst wieder 
viele neue Arbeitslose geben würde, denn wo sollten 
die freiwerdenden „Bürokraten“ denn hin, wenn nicht 
in die Arbeitslosigkeit? Und es könnte auch zu einem 
neuen „Rassismus“ führen, denn wer darf dieses 
arbeitsfreie Einkommen bekommen? Alle Emigranten
 - ohne Ausnahme?
Aber meine eigentliche inhaltliche Auseinandersetzung 
soll auf einer tieferliegenden Ebene stattfinden. 
Warum sollten wir so etwas wie die bedingungslose 
Grundversorgung, denn wollen?
In den meisten Verfassungen der westlichen Welt ist 
sinngemäß festgeschrieben, „die Würde des Menschen 
ist unantastbar“. Und so wird dann wohl deshalb diskutiert,
 es sei würdelos Tätigkeiten auszuführen, die man nicht 
möchte. Aber wer zwingt einen denn? Wenn gesagt wird 
(schauen sie sich mal auf You Tube Kommentare an) dann 
könnte ich endlich das tun, was ich wirklich möchte, frage 
ich: Warum dann nicht gleich jetzt das tun, was Sie möchten?
Geht nicht, muss ja Geld verdienen, ist dann die Antwort. 
Heisst das, das was „wir“ eigentlich machen möchten, 
kein Geld bringen wird? Wie sollte sich dann auf Dauer 
ein System finanzieren lassen, 
wenn keiner Geld  verdienen möchte? 
Doch wenn man mit dem Geld verdienen kann, 
was man möchte, warum dann nicht gleich ran?
Bitte verstehen Sie mich richtig, eine Gesellschaft, die sagt, 
wir unterstützen jede Person ohne Ausnahme Ihrem Purpose 
(Bestimmung-Einzigartigkeit) zu folgen, entspricht auch 
meinem Traum. Doch glaube ich, dass es nicht über die 
Einführung des „bedingungslosen Unterhaltes“ geht, 
sondern, wenn überhaupt, nur mit einem gesellschaftlichen
Konsens hinsichtlich Werten, Ausbildung und „Kontrolle“ 
der Werte. Was meine ich damit?

Nun, in gewisser Weise haben wir doch schon an vielen 
Stellen bedingungsloses Einkommen. Das was wir 
Sozial-Hilfe nennen ist insoweit bedingungslos, 
als wir keinen Gegenleistung fordern. Es kochen doch 
sogar in der Öffentlichkeit immer wieder die Emotionen 
hoch, wenn diskutiert wird, ob man Empfänger von 
Unterstützung zu Arbeiten für das Gemeinwohl heranziehen 
darf. Wir trauen uns nicht, eine Gegenleistung zu verlangen, 
also ist es doch schon „bedingungsloses“ Einkommen. 
Was haben wir gewonnen dadurch?

Ich habe mal die Initiative Winspiration-Day gestartet, 
weil es in Deutschland über 2 Millionen Kinder gibt, die 
in Familien, die von Sozialhilfe leben, aufwachsen. 
Werden diese Kinder durch das staatliche Geld so gefördert, 
das tun zu können was ihrem Purpose entspricht? 
Wohl eher das Gegenteil. In Deutschland diskutiert man doch 
auch, ob man Kindergeld als Gutscheine ausgeben sollte, 
weil ein Großteil der Eltern es möglicherweise versaufen würde. 
Aber auch auf der „Wohlstandsseite“ haben wir die Probleme mit 
dem Umgang mit „arbeitslosem Einkommen“. Ca. 80% der 
Lotto-Millionäre sind nach 2 Jahren wirtschaftlich schlechter dran 
als vor dem Gewinn. Übertragene und vererbte Vermögen sind 
in der dritten Generation zu ca. 90% verbraucht, 
„Der Vater erstellst, der Sohn erhältst, beim Enkel zerfällst“ 
sagt der Volksmund.
Karl-Heinz Böhm beschreibt im Buch seiner Geschichte über 
seine Hilfsaktionen für Afrika, dass es 20 Jahre brauchte, 
nämlich eine Generation, bis man verstand, dass Brunnen 
nicht versanden müssen, sondern dass man selbst etwas tun 
kann und muss, damit sie funktionsfähig bleiben. 
Prof. Muhammad Yunus hat mir im Gespräch gesagt, dass er 
gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen ist. Lesen Sie 
die Geschichte seiner Erfolgsstory und Sie werden verstehen. 
Er hat Millionen von Menschen aus der Armut geholfen, gerade 
durch Forderung und Förderung, durch das „Erzwingen“ von 
Arbeit. Auf erfolgreicher selbständiger Tätigkeit begründete 
sich die neue Würde der „Mini-Kredit-Empfänger“.
Frau Erna Riegel, sie sprach auf dem Winspiration-Day 2006 
zum Thema Schule kann gelingen, hat in Ihrem gleichnamigen 
Buch dargestellt, welche „Bedingungen“ geschaffen wurden, 
die Kinder zu fördern.  Die Kinder mussten sogar die Schule 
selber reinigen.  Diese Schüler waren die Besten in Deutschland 
gemäß Pisa Studie und happy. Dass erinnert mich an die Weisheit: 
„Vor der Erleuchtung Wasser schleppen - nach der Erleuchtung 
Wasser schleppen.“  Also, wenn die Idee des bedingungslosen 
Grundeinkommens ist, nicht mehr Wasser schleppen zu müssen, 
dann geht es schief.
Wenn es dazu führen soll, dass wir mit einem neuen Bewusstsein 
Wasser schleppen, bin ich sofort dafür. 
Doch was müssen wir dann an „System“ schaffen, dass wir dazu 
eine Chance haben? Wie wachsen Kinder auf, dass sie die 
entsprechenden Werte lernen können. Wir brauchen eine andere 
Bildung dazu. Es macht im Sinne der Evolution doch nur Sinn, 
wenn uns die Freiheit vom Überlebenskampf auf einen neuen 
Level von Bewusstsein und Fähigkeit bringt. Und hierzu fehlt 
uns zur Zeit das Unterstützungssystem. So kann man in 
Deutschland verzeichnen, dass es mehr Sozialfälle seid 
der Einführung der Sozialhilfe gibt als vor der Einführung. 
Und bezüglich Arbeitsvermittlung gibt es heute „Job-Center“ 
(Job = just over broke). Von Beruf und Berufung nichts zu 
spüren. In einer Gesellschaft, in der die Mittelschicht verschwindet, 
bilden sich auch im Bereich Bildung zwei Lager. 
Die hoch gebildeten und die gering gebildeten.
Dies ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Einführung 
von kostenfreiem Fernsehen, Wikipedia etc. hat auch nicht dazu 
geführt, dass das Bildungsniveau gestiegen ist. 
Wir brauchen mehr Freude am Lernen und aktivem Umsetzen 
des Gelernten, sonst bekommen wir das Problem wie in 
„The British Version“ im Blog vom 16. Mai dargestellt. 
Wenn wir das Grundeinkommen nur als Ausgleich für die 
„Selbstbedienung“ der Oberen haben wollen, dann hilft es 
uns auch nicht weiter. Aber es sind ja nicht nur die Oberen, 
die sich selbst bedienen. Vor 40 Jahren machte ich ein 
Praktikum bei Siemens. Da gab es eine Stechuhr zur Kontrolle. 
Alle standen schon geschniegelt und gestriegelt und warteten, 
dass sie endlich stempeln durften. Dies war stehlen der Zeit. 
Wo wird ein Bleistift etc. aus dem Unternehmen mitgenommen? 
Also unsere innere Einstellung ist entscheidend, ob ein 
bedingungsloses Einkommen sinnvoll ist. Wenn wir es richtig 
nutzen würden, könnten wir zu neuen Lebensformen und 
Leistungsebenen kommen. Wenn wir unser Bewusstsein nicht 
ändern, würden wir den Staat dann völlig ruinieren.
Von „nischt kommt nischt“, so der Volksmund. 
Nur wenn wir bereit sind uns gesamtgesellschaftlich 
weiterzuentwickeln, kann es klappen. Also ein bisschen Kennedy:
„Frage nicht immer nur, was kann das Land für Dich tun, sondern 
was kann ich für das Land tun“.  
Da gilt oben wie unten, innen wie außen.
Also wir brauchen erst einmal eine neue Vision für die 
westliche Welt, eine neue Wertedefinition und die 
entsprechende Ausbildung dazu.
Jeder kann zu hause in seiner Familie - bei sich - beginnen.
Herzlichst
Wolfgang Sonnenburg
winning for life
P.S. südlich von San Franzisko gab es eine kleine Fischerflotte. 
Nach dem Fang wurden die Fische gleich an Bord 
ausgenommen und Pelikane freuten sich über 
Generationen über die ins Wasser geworfenen Innereien.  
Nach vielen Jahren musste diese Fischerei aus 
Kostengründen eingestellt werden. 
Wie verhielten sich die Pelikane? Sie drohten zu verhungern. 
Sie hatten nicht mehr fischen gelernt.  
Nach vielen Diskussionen, ob man sie füttern sollte, 
entschied man sich aus anderen Regionen Pelikane, 
die gewohnt waren zu fischen, zu holen und dort anzusiedeln. 
So lernten die Pelikane alle wieder zu fischen und wurden 
so gerettet. Hilfe zur Selbsthilfe!

Sonntag, 16. Mai 2010

THE ‘REST OF THE WORLD’ VERSION

Heute mal wieder eine Geschichte auf englisch.

Ich wollte sie nicht übersetzen, da so etwas im

deutschsprachigen Raum ja überhaupt nicht

vorkommen kann. Oder vielleicht doch?


Nun ja, diese Geschichte erhielt ich schon vor einigen

Jahren und sie scheint mir aktueller denn je,

zumindest in der Diskussion in Deutschland.

Wer nun partout kein englisch versteht,

möge es mit Googles Übersetzungsprogramm lesen,

ich wollte gerne das Original so belassen und als

Vorbereitung nutzen, denn ich werde in Kürze einen

Blog zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

schreiben.


Also hier die Geschichte:


THE ‘REST OF THE WORLD’ VERSION:

The squirrel works hard in the withering heat all summer long, building and improving his house and laying up supplies for the winter. The grasshopper thinks he’s a fool, and laughs and dances and plays the summer away.

Come winter, the squirrel is warm and well fed.

The shivering grasshopper has no food or shelter, so he dies out in the cold.

THE END


THE BRITISH VERSION:

The squirrel works hard in the withering heat all summer long, building and improving his house and laying up supplies for the winter. The grasshopper thinks he’s a fool, and laughs and dances and plays the summer away.

Come winter, the squirrel is warm and well fed.

A social worker finds the shivering grasshopper, calls a press conference and demands to know why the squirrel should be allowed to be warm and well fed while others less fortunate, like the grasshopper, are cold and starving. The BBC shows up to provide live coverage of the shivering grasshopper; with cuts to a video of the squirrel in his comfortable warm home with a table laden with food.

The British press inform people that they should be ashamed that in a country of such wealth, this poor grasshopper is allowed to suffer so while others have plenty. The Labour Party, Greenpeace, Animal Rights and The Grasshopper Council of GB demonstrate in front of the squirrel’s house. The BBC, interrupting a cultural festival special from Notting Hill with breaking news, broadcasts a multi cultural choir singing “We Shall overcome”. Ken Livingstone rants in an interview with Trevor McDonald that the squirrel has got rich off the backs of grasshoppers, and calls for an immediate tax hike on the squirrel to make him pay his “fair share” and increases the charge for squirrels to enter inner London.

In response to pressure from the media, the Government drafts the Economic Equity and Grasshopper Anti Discrimination Act, retroactive to the beginning of the summer. The squirrel’s taxes are reassessed. He is taken to court and fined for failing to hire grasshoppers as builders for the work he was doing on his home and an additional fine for contempt when he told the court the grasshopper did not want to work.

The grasshopper is provided with a council house, financial aid to furnish it and an account with a local taxi firm to ensure he can be socially mobile.

The squirrel’s food is seized and re distributed to the more needy members of society, in this case the grasshopper.

Without enough money to buy more food, to pay the fine and his newly imposed retroactive taxes, the squirrel has to downsize and start building a new home. The local authority takes over his old home and utilises it as a temporary home for asylum seeking cats who had hijacked a plane to get to Britain as they had to share their country of origin with mice. On arrival they have tried to blow up the airport because of Britain’s apparent love of dogs.

The cats had been arrested for the international offence of hijacking and attempt bombing but were immediately released because the police fed them pilchards instead of salmon whilst in custody.

Initial moves to then return them to their own country were abandoned because it was feared they would face death by the mice.

The cats devise and start a scam to obtain money from people’s credit cards.

A Panorama special shows the grasshopper finishing up the last of the squirrel’s food, though spring is still months away, while the council house he is in, crumbles around him because he hasn’t bothered to maintain the house. He is shown to be taking drugs.

Inadequate government funding is blamed for the grasshopper’s drug ‘illness’.

The cats seek recompense in the British courts for their treatment since arrival in UK. The grasshopper gets arrested for stabbing an old dog during a burglary to get money for his drugs habit. He is imprisoned but released immediately because he has been in custody for a few weeks. He is placed in the care of the probation service to monitor and supervise him. Within a few weeks he has killed a guinea pig in a botched robbery.

A commission of enquiry that will eventually cost £10,000,000 and state the obvious is set up. Additional money is put into funding a drug rehabilitation scheme for grasshoppers and legal aid for lawyers representing asylum seekers is increased. The asylum seeking cats are praised by the government for enriching Britain’s multicultural diversity and dogs are criticised by the government for failing to befriend the cats.

The grasshopper dies of a drug overdose. The usual sections of the press blame it on the obvious failure of government to address the root causes of despair arising from social inequity and his traumatic experience of prison. They call for the resignation of a minister. The cats are paid a million pounds each because their rights were infringed when the government failed to inform them there were mice in the United Kingdom.

The squirrel, the dogs and the victims of the hijacking, the bombing, the burglaries and robberies have to pay an additional percentage on their credit cards to cover losses, their taxes are increased to pay for law and order and they are told that they will have to work beyond 65 because of a shortfall in government funds.

THE END

Since this was written, the squirrel has decided that enough is enough and has sold up everything he owned and has sodded off to Spain!