Mittwoch, 3. August 2011

Darf es mir deutlich besser gehen als meinen Eltern?

"Eingebildete Verbrechen" ist ein Buchtitel amerikanischer Psychologen, die sich intensiv damit beschäftigt haben, welche Schuldgefühle bei Kindern bzw. den späteren Erwachsenen entstehen, wenn es ihnen besser geht als ihren Eltern.

Besser in welcher Hinsicht? In jeder!
Mehr Gesundheit, mehr Glücksgefühl und vor allem mehr Geld bzw.
eine andere bessere berufliche Position.

Es geht darum, dass Kinder es oft, zumindest unbewusst, als ein Vergehen, als Verrat, betrachten, wenn es Ihnen besser geht als ihren Eltern.
Intellektuell wissen wir zwar, dass man nicht immer in die Fußspuren eines anderen treten kann, wenn man überholen möchte. Doch wenn wir unbewusst ein Programm haben, dass uns dies verbietet, werden wir es nicht tun.

In der vergangenen Woche hatte ich mehrere Gespräche und auch einen Workshop, in dem sich die Titelfrage als ein Hauptthema herauskristallisierte. In der Bibel steht sinngemäß, was du tust, welches Energiefeld du baust, wirkt bis in die vierte Generation. Familienaufstellungen zeigen auf, wie die Herkunfstfamilie auf uns wirkt, bzw. welchen Energiefeldern wir uns "unterworfen" haben.
Und Familienmuster wiederholen sich.

Im Workshop stellte ich die Frage, wer verdient das 10fache seiner Eltern?
Keine/r. Wer das fünffache, wer das dreifache? Kaum eine/r.

Es geht nicht einfach darum mehr zu verdienen. Jeder soll so viel verdienen, wie er wirklich möchte und dies muss ja nicht das zehnfache der Eltern sein.
Wichtig ist nur, bist du frei genug es zu tun?
Wie sagte Karl Valentin:
"Mögen haben wir schon gewollt, aber dürfen haben wir uns nicht getraut."

Wenn es heisst, Grossvater schaffte beim Daimler, Vater schaffte beim Daimler und nun der Sohn auch, dann kann dies bedenklich sein. Kann keiner mehr "ausbrechen"? Immer mehr gibt es dritte Generationen in Sozialhilfe. Da sehen wir das Problem deutlicher.

Diese Problematik ist nicht rein auf die Familie bezogen.
Im Networkmarketing z.B. habe ich es so oft gesehen, dass Frauen es schwer haben, mehr zu verdienen als ihr Mann mit seiner beruflichen Tätigkeit und nur sehr wenige "überholen" Ihren Sponsor und erreichen und verdienen deutlich mehr.

Man kann sogar oft sehen, dass wenn die "Gefahr" des Überholens droht, deutlich abgebremst wird bzw. auch bei Erfolg das System verlassen wird. Unbewusst wirkt immer noch das Verbot, es darf mir nicht besser als meinen Eltern gehen und dies wird unbewusst auch auf Sponsoren und Up-line übertragen.

Wie oft sehe ich es im Network, dass man sich unter dem Sponsor in einem Rang unter seinem festsetzt und sich gleich Gruppen festfahren. Oft ist zu sehen, dass die Bibel recht hat. Wenn es wider Erwarten dann doch größeren Erfolg in der Tiefe gibt, dann erst wieder nach dem vierten Glied.

Und gerade im Network heisst es oft, wir wünschen uns Partner, die erfolgreicher sind als wir.
Stimmt dies wirklich? Oder ist es vielleicht auch so, wie ich es zu hause erlebt habe: "Ich will ja nur dein Bestes!" Und als ich dann erstmalig viel Geld verdiente und ein großes Auto fuhr: "Ich hoffe dies geht auch alles mit rechten Dingen zu." Und schon wurde wieder das Programm "Nicht überholen" angesprochen!

Nun ich selbst habe es gemacht, aus den Fussstapfen meiner Vorfahren herauszutreten. Daher weiss ich auch, welche Energie es brauchte bzw. immer wieder braucht, um nicht an neuer Stelle stehen zu bleiben. Dies bezieht sich nicht nur auf das Thema, darf ich mehr. Bei mir war es sogar so, dass ich wohl mein ganzes Bürohaus mit den Kanzleien aufbaute, um meinem Vater etwas zu beweisen, um Anerkennung zu bekommen. Deshalb konnte ich dies auch alles wieder aufgeben und auf einem anderen Wege den Erfolg mit dem gewünschten Leben verknüpfen.


Die Psychologen nannten ihr Buch "Eingebildete Verbrechen". Eingebildet und nicht wirklich.
Es ist kein Vergehen, wenn wir weiter gehen. Es gilt darauf zu achten, dass wir nicht unterbewusst uns etwas einbilden und dann nicht gehen.

Es ist allenfalls ein Verbrechen, dass die Gesellschaft, Schule, etc.. uns nicht bewusst, richtig bewusst darauf aufmerksam macht, dass wir schon in dritten Generation das Gleiche tun. Nun nicht jeder schafft in der dritten Generation beim Daimler. Aber wie viele schaffen schon in der dritten Generation für eine Bank. Wir sind es so gewohnt und nehmen es als so normal Kreditzinsen zu bezahlen. Hypothekenzinsen übersteigen meist in der gesamten Kreditlaufzeit den Darlehensbetrag. Und wir arbeiten für die Bank.... In der wie vielten Generation?

Wer immer in die Fussstapfen eines anderen tritt, kann nicht überholen.
Und lebt damit oft ein Leben eines anderen.

In diesem Sinne, viel Freude auf der Überholspur!


Herzlichst
Ihr

Wolfgang G. Sonnenburg


winning for life